Text/Foto: Angelika Ende
Auf Schusters Rappen – Ein Kurztrip auf den Spuren der traditionellen Walz
Am 3. Januar 24 war es wieder soweit und alle Damen der bewährten Rentnerrunde trafen sich zu ihrem Kaffeekränzchen im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Wittenförden.
Nach der traditionellen Begrüßung, ein paar Worten zur Jahreszeit und dem noch jungen Jahr 2024 konnte
dieses Mal auch ein uns allen längst Bekannter – Johannes Möller-Titel, mit seiner liebenswürdigen Gattin – begrüßt werden. Zur Einstimmung gab es wie üblich Kaffee und Kuchen. Doch dann folgte ein lockerer, mit gewohnt vielen lustigen Spitzen gespickter Vortrag über Wandergesellen mit ihrer althergebrachten Anzugsordnung, historisch belegten Traditionen und eingehenden strengen Ritualen. Schon seit dem Mittelalter ziehen Gesellen der verschiedenen Handwerksinnungen in die Fremde, um sich dort nicht nur den verschiedenen Herausforderungen wie Umgang mit Menschen in anderen Regionen und deren Gepflogenheiten zu stellen, sondern auch und vor allem, um neue Berufserfahrungen zu sammeln und damit ihr handwerkliches Können zu vervollständigen. Während die Tippelbrüder zu DDR-Zeiten nicht geduldet waren, sieht man sie wieder vereinzelt auf den Straßen und Wegen unserer Heimat. Dabei ist ihre Zugehörigkeit zu den verschiedenen Schächten, die durch ihre Anzugsordnung erkennbar sind, für den Laien kaum zu enträtseln. Am bekanntesten ist vermutlich der schwarze Zimmermannsanzug mit seiner Schlaghose, der effektvollen Weste, dem Schlips und den hervorstechenden herrlichen Knöpfen, die allein schon ein kleines Vermögen kosten und natürlich dem unverkennbaren Schlapphut oder einer schwarzen Melone. Nicht zu vergessen, der Wanderstock, Stenz genannt.
Mit viel Akribie und unterstützt durch zahlreiches Bildmaterial war der Vortrag sehr interessant und aufschlussreich. Sicherlich gäbe es bei einem folgenden zweiten ebenfalls noch recht viel zu erzählen und zu ergänzen. Auf alle Fälle war das Gehörte eine willkommene und lohnende Abwechslung.
Der Rentnerkaffeeklatsch findet seit vielen Jahren in den Räumlichkeiten der Feuerwehr statt und wird jeden ersten Mittwoch im Monat von Erika Zehetbauer und Heidrun Uibel liebevoll vorbereitet. Jeder ist willkommen und kann daran teilnehmen.