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Herbstwahlen der Griffelkunst Vereinigung e.V.

12. November 2017 um 11:30 - 13:00

Herbstwahlen der Griffelkunst Vereinigung e.V.

  1. November 2017 von 11:30 bis 13:00 Uhr

Die Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. verlegt seit 1925 Editionen originaler Graphik. Auflagen zeitgenössischer Künstler sowie historische Photoeditionen bestimmen das Wahlprogramm, an dem 4.400 Mitglieder der Vereinigung teilnehmen.

„Der Weg zur bildenden Kunst geht durchs Auge und durchs Herz“, schreibt Johannes Böse im Jahre 1935. Seinem Anliegen, „das Verständnis für und die Liebe zur bildenden Kunst in unserer Gesellschaft zu entdecken, zu entwickeln und zu verbreiten“, folgt die Griffelkunst seit 1925, wenn auch unter veränderten Vorzeichen.

Die Mitglieder im gesamten Bundesgebiet wählen zwei Mal im Jahr aus angebotenen Graphikeditionen ihre Wahlblätter aus. Vier signierte Blätter aus den Bereichen Graphik und Photographie stehen jedem Mitglied für einen Beitrag von jährlich 132 Euro zu. Weitere können darüber hinaus erworben werden. In den Monaten Mai und November begegnen sich die Mitglieder in Museen, Schulen, in Privathäusern, Gemeindesälen oder in unserer Kirche in Wittenförden und treffen anhand ausgestellter Originale ihre Wahl. Ehrenamtliche Ausstellungsleiter koordinieren die Abläufe vor Ort und kommunizieren aus insgesamt 86 Ausstellungsgruppen mit der Geschäftsstelle in Hamburg.

Obwohl die Vereinigung ein besonderes Augenmerk auf alte Techniken legt, war es niemals ihr Anliegen, diese traditionellen Techniken um ihrer selbst willen zu konservieren. Vielmehr hat sich die Vereinigung neuen und neuesten Strömungen in der Kunst verschrieben. Insofern muss der Begriff der Graphik fortwährend neu formuliert und abgewandelt werden. Techniken vermischen sich und erfahren Variationen, und Künstler stellen sich der Herausforderung, im Sinne der multiplen Kunst neue Wege zu gehen. Hierbei sind die Druckwerkstätten mit ihren Möglichkeiten und die Drucker mit ihrer Kompetenz wichtige Begleiter. Eine Fach-Jury wählt zweimal jährlich Künstler aus, die daraufhin das Angebot der kommenden Wahlen gestalten. Typisch Griffelkunst ist hierbei das Nebeneinander von Werken etablierter und weniger bekannter, oft junger Künstler verschiedener Nationalitäten und unterschiedlicher Generationen. Dabei haben angesehene Künstler wie Horst Janssen, Dieter Roth, Gustav Kluge, Stephan Balkenhol, Daniel Richter oder Jonathan Meese das Renommee der Vereinigung maßgeblich geprägt. Hiervon profitieren junge und ganz junge Künstler, deren künstlerische Laufbahn nicht selten mit einer Edition bei der Griffelkunst seinen Anfang nimmt.

Die Mitglieder verpflichten sich mit ihrem Eintritt ausdrücklich, die Arbeiten nicht zu verkaufen. Diese Voraussetzung rechtfertigt das Vertrauen der bekannten Künstler, dem Verein hohe signierte Auflagen zur Verfügung zu stellen, die sonst nur wenigen zugänglich wären.

Bis heute besteht die Herausforderung für Künstler wie für Griffelkunst-Sammler darin, durch den Besitz von originaler Kunst ein neues Verhältnis zwischen Werk und Betrachter aufzubauen. Die Kunst kann jedes Mitglied mit nach Hause nehmen, sie gefällt oder missfällt, sie erzeugt Reibung, sie landet in der Schublade und wird wieder hervorgeholt, sie wird verschenkt, vererbt, aber niemals verkauft.

Details

Datum:
12. November 2017
Zeit:
11:30 - 13:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Deutschland

Veranstalter

Kirche