Quelle: SVZ vom 25.2.23 Katja Müller
Land und Kreis steuern 750000 Euro für den Neubau einer Kita bei – Gesamtkosten 3,2 Millionen Euro
Stein auf Stein. Stein auf Stein. Das Häuschen wird bald fertig sein. Für diese Kinderlied-Zeilen haben die Mädchen und Jungen der Kita „Zwergenland“ noch ein paar Übungswochen Zeit. Denn noch steht der alte Kita-Teil, der aktuell der Gemeinde große Sorgen macht. Doch sein Ende ist nicht nur durch zahlreiche bauliche Mängel längst besiegelt. 1985 wurde der Teil gebaut. Ein Rohrbruch brachte dann vor knapp drei Jahren das Problem ans Licht: extremer Schimmel. Ein Ersatzbau wurde beschlossen und ist nun finanziell gesicherte Sache.
Die ersehnten und hart erkämpften Fördermittel für den Neubau an der Kita wurden jetzt offiziell von Staatssekretärin Elisabeth Aßmann und Landrat Stefan Sternberg (beide SPD) an den Bürgermeister der Kommune übergeben. Gedruckt, schwarz auf weiß, konnte Matthias Eberhardt den Fördermittelbescheid jetzt in den Händen halten und damit die Zusage, dass Land und Landkreis Ludwigslust-Parchim 750000 Euro beisteuern. Das Geld kommt aus dem Fördertopf der integrierten ländlichen Entwicklungsrichtlinie des Landes (ILERL MV).
In der Gesamtbausumme von 3,2 Millionen Euro seien die Fördermittel eine gute Unterstützung, sagte Bürgermeister Eberhardt. „Ich bin froh, dass wir es bis hierher geschafft haben. Es war kein einfacher Weg, aber es hat sich gelohnt.“ Nun gebe es weitere kleine Meilensteine, die die Wittenfördener näher an den Traum Kita-Neubau kommen lassen. „Am 20. März werden wir mit dem Abriss beginnen“, kündigte der Bürgermeister an. Mit der fertigen Grundplatte rechnet er noch im Mai oder Juni.
Neben dem Rat, mit Terminankündigungen bei Bausachen aktuell etwas vorsichtig zu sein, hatte Landrat Sternberg vor allem viele gute Wünsche und Lob für die Wittenfördener im Gepäck. Er betonte noch einmal den Stellenwert von Einrichtungen wie diesen: „Kitas sind teuer, aber gemeinsam mit Schulen sind sie der künftige Wohlstand von Kommunen“, erklärte er und verwies darauf, dass „Kitas und Schulen der Anker seien, der Familien zurück in die Gemeinden“ hole. Kurzum: eine gute Investition in die Zukunft.
Nicht zuletzt deswegen ließ Bürgermeister Eberhardt keinen Versuch ungenutzt, um der Landesregierung und Vertretern des Landkreises sein Problem zu schildern. So suchte er unter anderem gezielt nach öffentlichen Auftritten des Landwirtschaftsministers, um ihm sein Problem direkt zu schildern und reiste dafür in die Nachbargemeinde Dümmer. Dort übergab er Minister Till Backhaus, der im Jugendwaldheim ein E-Auto einweihte, den Fördermittelantrag für die Kita Wittenförden.
Die Hartnäckigkeit und der Zusammenhalt in der Gemeinde wurden von Staatssekretärin Elisabeth Aßmann gelobt: „Es gab in Wittenförden in den vergangenen Jahren kaum ein anderes Thema als die Kita. Ich bin froh, dass das nun auf einen guten Weg kommt.“ Zudem würde das Gemeindeleben davon profitieren. Denn die Not war und ist groß, ein Teil der Kinder wird aktuell im eigens dafür umgebauten Gemeindehaus betreut.
Thomas Tweer, Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin, die Betreiber der Kita ist, fällt ebenso ein Stein vom Herzen. „Die Kinder und Erzieher mussten vieles in der letzten Zeit ertragen. Es ist gut, dass sich das bald ändern wird“, betonte er und schickte noch eine Botschaft in Richtung Landesregierung: „Es geht nicht nur darum, dass die Rahmenbedingungen stimmen, wir müssen auch mehr in Personal investieren.“