Text/Foto: Katja Müller SVZ vom 7.2.24
Wir lassen niemanden mehr im Regen stehen“, sagt Bürgermeister Matthias Eberhardt. Wenn es um die Wartenden an den Bushaltestellen in seiner Gemeinde geht, ist das nun auch Wirklichkeit geworden. Jede der sechs Bushaltestellen in der Kommune verfügt über ein Dach. Eine von ihnen, die an der Kreisstraße 66, ist sogar barrierefrei. „Endlich“, kommentiert Harry Heinrich den Fakt. Denn vor zehn Jahren, damals war der Wittenfördener noch in der Gemeindevertretung, wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht.
Heinrich war federführend. „Ich bin immer an den Kindern vorbeigefahren, die hier morgens auf den Bus gewartet haben. Wenn es regnete, war das wirklich schlimm. Der Wartebereich war sehr schmal, die Schüler haben sich an den Zaun gequetscht. Ein Dach gab es auch nicht“, erinnert er sich.
Doch nun ist alles schön und neu. Rund 57.000 Euro hat die Kommune investiert. Zehn Jahre hat es gebraucht, weil die Gemeinde Wittenförden zunächst das Grundstück für die neue Haltestelle erwerben musste. „Wir brauchten ja deutlich mehr Platz“, merkt Harry Heinrich an. Als es den endlich gab, wurde geplant und schnell angefangen. Die reale Bauzeit für die Bushaltestelle „Am alten Pumpenhaus“ betrug am Ende nur knappe drei Wochen, erklären die Fachkräfte der Wittenfördener Tief- und Straßenbaufirma „N & T“, die das Vorhaben realisiert haben.
Baugenehmigung und Anträge sowie Wartezeiten zwischendurch hätten das Projekt in die Länge gezogen, gesteht auch Bürgermeister Eberhardt. Doch nun ist die Freude groß, wäre da nicht das Problem mit dem Anschluss der neuen barrierefreien Haltestelle. „Die Kreisstraße 66 ist in einem katastrophalen Zustand. Wir haben nun einen schöne neue barrierefreie Haltestelle mit ausreichender Breite sowie Bodenplatten mit Noppen- und Rippenstruktur für sehbehinderten Menschen direkt an einer Holperpiste. Das muss in Angriff genommen werden. Die Anbindung an die Gehwege rechts und links ist ja noch halbwegs akzeptabel. Geht aber auch besser“, erklärt Matthias Eberhardt.
Mit seinem Anliegen war er bereits beim Landkreis Ludwigslust-Parchim und das nicht nur einmal. Im vergangenen Sommer wurde sogar ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern für die K66 innerhalb von Wittenförden verhängt. Aus der Baubehörde des Landkreis gab es dazu auch eine Erklärung: „Aufgrund des schlechten Zustands der Straße und dem großen Problem mit der Regenentwässerung hat der Landkreis für die gesamte Schweriner Straße in Wittenförden eine Geschwindigkeitsbeschränkung erlassen“, so Kreis-Sprecher Andreas Bonin. Hinzu komme die nicht optimale Fahrbahnbreite und der schmale Gehweg.
Der Kreis hat die K66 nun in die Vorplanungen für den Haushalt 2024/25 mit aufgenommen. „Wir sind mal ganz optimistisch, dass dann 2026 mit der Sanierung der Straße begonnen wird“, sagt Bürgermeister Eberhardt.